Katinka Wondrak, Franziska Roloff
Hasenpipi oder die große Wörterfabrik
Katinka Wondrak, Franziska Roloff

Hasenpipi oder die große Wörterfabrik

Ein Theaterstück von Jugendlichen der Herbert-Hoover-Schule für Kinder

Kurzbeschreibung

Der Kurs „Darstellendes Spiel“ der 10. Klassen der Herbert-Hoover-Schule hat auf der Grundlage eines Bilderbuchs ein Theaterstück geschrieben und inszeniert. Zur Aufführung wurden benachbarte Grundschulen in die Aula eingeladen. Das Projekt zeigt, wie wichtig die Vorgaben der beiden Spielleiterinnen hinsichtlich der Materialgrundlage, des Zielpublikums und der Bühnenästhetik waren, um dem DS-Kurs große künstlerische Gestaltungsfreiräume zu ermöglichen. Aus dem DS-Kurs ist eine Schauspielgruppe geworden, die vollkommen in den Theaterprozess involviert sowie von ihrem Tun begeistert und überzeugt war.

Bundesland

Berlin

Ort

Berlin

Beteiligte Klassenstufen

10

Thema

Sprache, Kommunikation

Format

Projektwoche, im und außerhalb des Unterrichts

Beteiligte Schülerinnen und Schüler

17

Projektdauer

August 2013 bis Januar 2014

Durchführungsorte

In der Schule
im Theater und in kommunalen Gebäuden

Beteiligte Lehrkräfte

Jährlich ca. 25
im Theater-Spielprojekt je 7
1

Kulturagent

Katinka Wondrak

Ein partizipativer Theaterprozess ist oft schwer zu realisieren, da er mindestens vier Aspekte in sich vereinen sollte: Die involvierten Personen treffen individuelle Entscheidungen, sind gemeinsam gestalterisch tätig, von ihren Erlebnissen begeistert und von ihrem Ergebnis überzeugt.

Die freischaffende Theaterpädagogin und Schauspielerin Franziska Roloff und die Kulturagentin Katinka Wondrak wollen mit diesem Praxisbeispiel aus der Theaterarbeit der Herbert-Hoover-Schule zeigen, wie eine gute Mischung aus klaren Vorgaben, einer fantastischen Geschichte und vielen Anregungen zum künstlerischen Mitgestalten eine umfassende Partizipation der Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse an diesem Theaterstück möglich machte.

"Jeder bringt was mit" – Grundwissen und Vorgaben eröffnen Gestaltungsräume

Bevor die Arbeit mit dem Kurs "Darstellendes Spiel" der 10. Klasse der Herbert-Hoover- Schule begann, wurde von den Spielleiterinnen Jane Natz, Lehrerin für das Fach "Darstellendes Spiel", und Franziska Roloff das Bilderbuch "Die große Wörterfabrik" von Agnès de Lestrade und Valeria Docampo als Stückgrundlage ausgewählt. Sie haben außerdem die gut ausgestattete Bühne in der Aula als Aufführungsort und die Kinder der benachbarten Grundschulen als Zielpublikum bestimmt.

Auch in der Auswahl der Kostüme, der Requisiten und der Musik haben die Spielleiterinnen jeweils die Entscheidung getroffen. Somit konnte vermieden werden, dass sich die Schülerinnen und Schüler in endlose Diskussionen über Geschmacksfragen verstrickten oder sie Ungewohntes von Vornherein ablehnten. Die Verantwortung für den ästhetischen Charakter der Inszenierung lag bei der Spielleitung. Es benötigt viel Zeit und Erfahrung in der Zusammenarbeit, um darüber kollektiv abstimmen zu können.

Jane Natz arbeitete mit diesem Kurs "Darstellendes Spiel" seit der 7. Klasse zusammen und konnte dessen Kompetenzen, aber auch Rahmenbedingungen wie Zeit, Ressourcen und Räumlichkeiten sehr gut einschätzen. Das ist wichtig, um den Umfang der Partizipation von Jugendlichen in einem künstlerischen Prozess zu bestimmen und entsprechend anzuleiten.

Die Voraussetzung für die künstlerische Partizipation im Entstehungsprozess einer Inszenierung sind Grundkenntnisse und -fähigkeiten der Theaterarbeit und das Interesse, sich mit den Themen des Stückes eigenständig auseinanderzusetzen.

"Kindisch gibt"s nicht" – Kinder als Publikum verändern die Motivation der Jugendlichen

Befragt, worin ihre Motivation für die Theaterarbeit bestehe, geben viele Jugendliche an – so auch die Schülerinnen und Schüler in diesem Theaterprojekt – in erster Linie Anerkennung ihrer Eltern, Lehrkräfte und Klassenkammeraden ernten zu wollen. In diesem Kontext sind Äußerlichkeiten wie Aussehen, Kleidungsstil und Auftreten für die Jugendlichen von großer Bedeutung. Permanent wird das äußere Erscheinungsbild überprüft und verglichen.

Eitelkeit, Selbstinszenierung, Starallüren, Machogehabe und Zickenalarm sind jedoch in der Regel für Zuschauerinnen und Zuschauer uninteressant und für die Darstellung der Geschichte auf der Bühne meist unproduktiv und störend.

Durch die Setzung von Grundschulkindern als Zielpublikum der Inszenierung rückten für den DS-Kurs die Wertschätzung der Altersgenossen und Erwachsenen und die Beschäftigung mit sich selbst und ihrem äußeren Erscheinungsbild in den Hintergrund.

Kinder sind gnadenlose und anspruchsvolle Zuschauer, die nicht wie Erwachsene mit einem wohlwollenden, relativierenden Blick auf die Präsentation schauen. Sie beschönigen nichts, sie korrigieren nichts in Gedanken, sie fragen direkt nach, wenn Wörter genuschelt werden und kommentieren lauthals das Bühnengeschehen. Und Kinder sind hemmungslose und aktive Zuschauer: Sie lassen sich vollkommen verzaubern, sie lauschen gebannt, sie klatschen impulsiv, sie lachen und jubeln. Jedoch nur, wenn die Spielerinnen und Spieler dem Publikum ihre ganze Aufmerksamkeit widmen und jedes Detail mit Überzeugung auf der Bühne behaupten.

Nach dem ersten Gespräch über Kinder als Publikum wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des DS-Kurses bereits klar, dass eine Inszenierung für Kinder hohe Ansprüche an sie stellen würde. Und auch, dass sicherlich ihre bisherigen Fähigkeiten in Bühnenpräsenz, Aussprache und Darstellung einer Figur immer wieder hinterfragt und verbessert werden müssten.

Die einfache Frage, die in diesem Theaterprozess oft gestellt wurde: "Ist das für Kinder verständlich?", ermutigte die Schülerinnen und Schüler, bisher ungewohnte Darstellungsformen zu wählen, Selbstzweifel und Eitelkeiten abzulegen und ihre Inszenierung mit Kinderaugen zu sehen. Die theatralen Mittel, die sich für das Theaterspielen mit Laien hervorragend eignen, ließen sich durch das Zielpublikum begründen und wurden nach und nach selbstverständlich für die Darstellung: Übertreibung, Vergrößerung, Verzerrung, Verfremdung, Kontakt mit dem Publikum, große Gesten, starke Mimik, deutliches Artikulieren, extreme Körpersprache und verfremdende Kostümierung.

Die Spielleiterinnen schafften es, den gesamten DS-Kurs von den oben genannten Mitteln zu überzeugen. In zahlreichen Gesprächen und Feedbackrunden und unter dem eigenen schauspielerischen Einsatz während einer Probe, stellten sie die komische Wirkung von Übertreibung und Mut zur Hässlichkeit unter Beweis. Alle Schülerinnen und Schüler überwanden nicht nur ihre Hemmungen, sie präsentierten mit großer Hingabe ihre eigene Arbeit, was man zuallererst an ihren Kostümen sehen konnte: Sie agierten barfuß, sie zogen Perücken und Duschhauben auf – auch über Kopftücher –, stopften Kissen unter ihre Kleider, schminkten sich als alte Männer und klebten sich Schnurrbärte an. Sie taten alles, um Witz und Poesie auf die Bühne zu bringen und die Kinder in ihren und in den Bann der Geschichte zu ziehen.

Kostüm
Foto: Michael Peschel

"Mein Lieblingswort ist …" – Schreiben des Stücktextes

Durch die Vorgabe, das Bilderbuch "Die große Wörterfabrik" als Theaterstück umzusetzen, standen die Rahmenhandlung und die Figur des Erzählers fest. Der Text wurde von acht Spielerinnen, die aus dem Bühnengeschehen heraustraten, abwechselnd vorgelesen. Alle anderen Texte und somit der Hauptteil der endgültigen Stückfassung wurde von den Schülerinnen und Schülern selbst geschrieben.

Das Bilderbuch erzählt die Liebesgeschichte von Paul und Marie in einem Land, in dem Wörter gekauft und heruntergeschluckt werden müssen, um sie aussprechen zu können. Was machen aber die Bewohnerinnen und Bewohner dieses Landes, wenn sie sich die Wörter nicht leisten können, mit denen sie ihre Gefühle zum Ausdruck bringen wollen? Die Geschichte verhandelt mehrere Themen, die sich hervorragend zur Entwicklung von eigenen Texten eignen: die Bedeutung und Bewertung von Wörtern, die Verschwendung von Sprache und die Ausdrucksmöglichkeiten ohne Sprache.

In vielen kleinen Schreibaufgaben näherten sich die Schülerinnen und Schüler zu Beginn des Prozesses dem Thema Sprache an. In der Gruppe oder allein, im Unterricht oder zu Hause sammelten sie Wörter, Sätze und Dialoge: schöne, hässliche, wichtige, unwichtige, eklige, leichte oder beliebte Wörter, Schimpfwörter, Zungenbrecher, Redensarten, Wünsche, Reime, Alliterationen, Werbeslogans und Dialoge ohne Sinn.

Textbeispiel von Büsra:

Das schönste Wort, das ich kenne, heißt: Erinnerung.
Ich habe Erinnerungen zu jedem Lebensjahr.
Kleine Kinder, Erwachsene oder Ältere – jeder Mensch kann sich an etwas erinnern. Es gibt viele schöne Erinnerungen, aber ebenso auch nicht so schöne.
Man kann sie nicht einfach aus dem Kopf nehmen oder durchstreichen. Sie begleiten uns immer und überall.
Je älter man wird, desto wertvoller werden die Erinnerungen.
Die einzigen Zeugen der einzigartigen Bilder in unserem Kopf sind unsere Erinnerungen.

Das entstandene Text- und Wortmaterial wurde von den Spielleiterinnen in Absprache mit der Gruppe verdichtet, sodass für die Stückfassung ganz eigene und persönliche Textfragmente, Silbengedichte, Slangsprüche, Abklatschreime und Monologe für jede einzelne Figur auf der Bühne entstanden.

Diese Phase des gemeinsamen Textproduzierens machte der Theatergruppe, bereits bevor die erste Szene geprobt wurde, deutlich, dass sie an der Entstehung des Stücktextes maßgeblich beteiligt war. Die Kombination aus den ohnehin wenigen Sätzen des Bilderbuches und den selbstgeschriebenen Texten machte die Stückfassung zu ihrem eigenen Werk.

"Wörter essen? Wie soll das gehen?" – gemeinsame Bühnenaktionen erfinden

Wichtige Inspiration und gleichzeitig eine große Herausforderung für die Umsetzung der Geschichte auf der Bühne waren die ausdruckstarken Bilder im Buch. In kleinen szenischen Übungen und Improvisationen stellte sich die Theatergruppe immer wieder die Aufgabe, fantastische Handlungen und Situationen auf der Bühne zu zeigen, deren Darstellung als gezeichnete Illustrationen ganz einfach erscheint: Wie lassen sich Fabriken darstellen, in denen Wörter produziert werden, Menschen, die ihre Gedanken nicht aussprechen können, und Wörter, die durch die Luft fliegen und gegessen werden müssen?

Das Erfinden von Szenen, die diese Bilder auf der Bühne sichtbar werden ließen, erforderte Ideenreichtum und ließ der Theatergruppe großen Freiraum, die Inszenierung selbst zu gestalten und zu ihrer eigenen werden zu lassen. Die Umsetzung der Illustrationen für die Bühne führte den DS-Kurs weg vom naturalistischen Spiel hin zu einer bilderreichen, poetischen und chorischen Darstellung.

Buchstaben fangen
Foto: Michael Peschel

Die beiden Hauptfiguren Marie und Paul wurden durchgehend von einer Schülerin und einem Schüler dargestellt. In den Szenen, in denen sie miteinander in nonverbalen oder verbalen Kontakt traten, wurden sie durch die restliche Gruppe vervielfacht, chorisch dargestellt und gesprochen.

Chorische Marie
Foto: Katinka Wondrak

Auch in fast allen anderen Szenen waren die Spielerinnen und Spieler immer in Aktion und am Bühnengeschehen beteiligt.

Geld-Choreografie
Foto: Michael Peschel

"Stück für Stück kommt jeder mit!" – kollektives Arbeiten in kleinen Etappen

Jede Aufgabenstellung musste für jede Schülerin und jeden Schüler verständlich sein und zu einem kleinen Ergebnis führen, das am Ende einer Probe präsentiert und ausgewertet werden konnte. Durch die Zusammensetzung der einzelnen Ergebnisse, die meist in Kleingruppen entstanden, entwickelten sich schließlich ganze Szenen. Die von den Schülerinnen und Schülern kreierten Aktionen auf der Bühne wurden im Wesentlichen nicht verändert, sie wurden durch den Blick von außen präziser und bewusster gemacht, um eine Wiederholbarkeit zu ermöglichen. Die Theatergruppe setzte von Probe zu Probe stärker ihre eigenen Ideen um und erlangte dadurch eine hohe Überzeugungskraft auf der Bühne.

"Ich weiß, was ich tue" – selbstkreierte Figuren spielen

Im Bilderbuch gibt es nur zwei Protagonisten – für das Theaterstück haben alle Spielerinnen und Spieler eine eigene Figur im Land der großen Wörterfabrik entworfen. Sie sammelten Berufe und Adjektive und kombinierten die Begriffe bis ein für sie passender und spannender Typ entstand, wie beispielsweise die schleimige Schlagersängerin, der betrunkene Lehrer oder die wahnsinnige Putzfrau. Nun konnten die Figuren in Improvisationsaufgaben mit persönlichen Eigenheiten, Macken, Sprechweisen und einer Biografie ausgestattet und lebendig werden.

Betrunkener Lehrer
Foto: Michel Peschel

Diese Details der selbstkreierten Figuren kamen in der Inszenierung nicht vor, jedoch bewirkte das Hintergrundwissen bei den Spielenden Entschiedenheit im Auftreten und Handeln auf der Bühne. Keine Geste und keine Aktion waren zufällig, alles geschah aus der Motivation und Körpersprache der Figur heraus. Das half den Schülerinnen und Schülern, persönliche Blockaden zu bewältigen und in jedem Moment des Stücks vollkommen im Spiel und auf der Darstellungsebene zu bleiben.

Selbstkreierte Figuren
Foto: Michael Peschel

"Gucken, beschreiben und machen" – gemeinsame Regiearbeit

Oft wurde die Gruppe geteilt: Eine Hälfte spielte auf der Bühne, und die andere saß im Zuschauerraum. Dieser Perspektivwechsel bewährte sich in vielerlei Hinsicht. Die Schülerinnen und Schüler konnten selbst überprüfen, wie das Gespielte wirkt und dabei Rückschlüsse für ihr eigenes Agieren ziehen. Sie lernten, den anderen Darstellerinnen und Darstellern Feedback zu geben. Von außen erkannte die Zuschauergruppe schnell, was auf der Bühne gut funktionierte und was noch mehr Struktur, Klarheit und Präzision im Spiel benötigte. Jeder Zweifel der Spielenden darüber, ob die Darstellung beispielsweise zu viel, zu groß oder gar peinlich wäre, konnte sofort von den zuschauenden Mitspielerinnen und -spielern ausgeräumt oder bestätigt werden. Die Überzeugungskraft und letztlich die hohe Qualität der Inszenierung entstanden dadurch, dass die gesamte Theatergruppe genau wusste, was sie auf der Bühne tat – und vor allem, warum sie es tat: Sie hatte das Stück selbst erfunden, und sie wollte ihrem Publikum, den Kindern, ein tolles Theatererlebnis bereiten.

"Wir können euch nicht hören!" – Interaktion mit dem Publikum

In der Aufführung gab es interaktive Momente, beispielsweise wenn die Figuren auf der Bühne ihre selbstgeschriebenen Zungenbrecher übten und schließlich die Kinder im Zuschauerraum dazu aufforderten, mitzusprechen. Der Effekt der Partizipation war auf beiden Seiten sehr groß: Die Theatergruppe erlebte das Mitsprechen und -schreien als lautstarken Beleg dafür, dass ihr Publikum aufmerksam und begeistert ihr Spiel verfolgte, und die Zuschauer hatten hörbaren Spaß daran, am Bühnengeschehen aktiv mitzuwirken.

Interaktion mit dem Publikum
Foto: Michael Peschel

Am Ende des Stücks überreichten die Darstellerinnen und Darsteller ihrem Publikum persönlich wertschätzende Aussagen in Form von kleinen Briefen, die sich die Theatergruppe ausgedacht hatte, wie beispielsweise "Du kannst alles, was du willst" oder "Ich bin stolz auf dich". Für diese Interaktion mit Zuschauerinnen und Zuschauern nahmen sie teilweise ihre Perücken ab oder zogen Kostümteile aus. Die Schülerinnen und Schüler wurden zu Privatpersonen, die ohne den Schutzraum der Figuren zu einem Kind oder einem Erwachsenen gingen und beim Überreichen des Zettels den darauf stehenden Satz in einer

Face-to-Face-Situation sagten. Für die Schauspielerinnen und Schauspieler war dies ein sehr anspruchsvoller Schritt, bei dem sie sich Unsicherheiten aussetzten und sich angreifbar machten und der im Vorfeld ohne Publikum nicht geprobt werden konnte. Die Theatergruppe wusste nicht, was sie erwartete. Sie musste mit der Reaktion des Publikums spontan umgehen und durfte dabei weder Präsenz noch Spannung verlieren.

"Ihr habt so gut geschauspielert" – Partizipation als ästhetische Qualität

Das selbstbewusste Agieren der Theatergruppe mit den Kindern im Zuschauerraum am Ende der Aufführung, die Souveränität im Umgang mit den Darstellungsformen, den Kostümen, der Sprache, dem Text, dem Rollenwechsel zwischen Erzähler, Figur und Privatperson lässt am Ende des gesamten Theaterprozesses das Fazit zu: Alle 17 Schülerinnen und Schüler waren Teil des Ganzen; sie alle haben einen erfolgreichen partizipativen Theaterprozess durchlebt. Für das Publikum wurde dies in Form von Präsenz, Überzeugungskraft und persönlicher Ausstrahlung der jugendlichen Schauspieltruppe und somit letztlich als hohe ästhetische Qualität dieser Aufführung erlebbar. Der DS-Kurs bekam Bilder, Briefe und selbstgeschriebene Texte zu Lieblingswörtern von vielen Grundschulklassen, die, als alle Beteiligten die Schulaula schon lange verlassen hatten, an diesem Theaterprojekt noch immer teilnahmen.

Brief eines Grundschülers der 3. Klasse:

"Vielen Dank! Euer Theaterstück war schön, weil es sehr lustig war, und eure Kostüme sehr witzig waren. Es hat uns Spaß gemacht."

Brief einer Grundschullehrerin:

"Euer Theaterstück war von der ersten bis zur letzten Sekunde so spannend und berührend. Alle haben so sehr ihr Bestes gegeben, dass ich die ganze Zeit beim Zuschauen so beeindruckt, so fasziniert von euren Bewegungen, eurer deutlichen Sprache und der Übereinstimmung von Geschichtsinhalt und eurer Mimik war. Zum Schluss kamen mir vor Freude die Tränen."

Statements aus dem DS-Kurs:

Lara: "Unsere Wörterfabrik ist etwas Besonderes geworden: Jeder hat einen Teil dazu beigetragen."

Hilal: "Ich habe von meinen Mitschülern gelernt, wie professionell sie sind, wie selbstbewusst und hilfsbereit."

Saleha: "Und ich habe verstanden, wie verrückt ich eigentlich sein kann."