Kristin Bäßler
Schule und Musikschule begegnen sich auf Augenhöhe - Die Musikschule Schmalkalden

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Schule und Musikschule begegnen sich auf Augenhöhe - Die Musikschule Schmalkalden

Ein E-Mail-Interview mit Johannes Eberlein, Leiter der Musikschule Schmalkalden

 

Kristin Bäßler: Wie und mit welchen Angeboten erreicht die Musikschule Schmalkalden die Kinder und Jugendliche in Ihrer Region?

Johannes Eberlein: Die Musikschule Schmalkalden ist eine kommunale Musikschule. Unterrichtsangebote gibt es für fast alle Instrumente und im Fach Gesang. Viele Formen des Gemeinschaftsmusizierens (Orchester, Band, Ensembles und so weiter) komplettieren das Angebot. Bei uns sind alle Genres von Klassik bis Rock/Pop vertreten und wir bieten vielfältige Kooperationen mit allgemein bildenden Schulen in Form von punktuellen Projekten oder Klassenmusizierkursen.

Wo sehen Sie besondere Schwierigkeiten im Erreichen neuer Zielgruppen, und was bräuchte es dafür aus Ihrer Sicht?

Das Erreichen der Zielgruppen ist weniger das Problem. Die nachhaltige finanzielle Absicherung entsprechend entwickelter Unterrichtsangebote muss gewährleistet werden!

Warum hat Ihre Musikschule mit dem Kulturagentenprogramm und mit der Kulturagentin Gabriele Bruchlos kooperiert? Welchen Mehrwert sehen Sie in der Zusammenarbeit?

Außerhalb des Kulturagentenprogramms verbindet uns seit Jahren eine nachhaltige Kooperation mit der Regelschule Breitungen in Form eines Klassenmusizierkurses "Percussion". Die Percussionisten werden in unserem großen Orchesterevent gemeinsam mit der bekannten a cappella Group "Maybebop" auf der Landesgartenschau 2015 in Schmalkalden eingebunden. Parallel dazu hatte Frau Bruchlos die Idee, mit dem Netzwerk der Kulturagenten, dem Orchester der Musikschule Schmalkalden und einem Profiorchester zusammenzuarbeiten. Es lag nahe, die anderen Netzwerkschulen in das Projekt mit "Maybebop" einzubinden. Der Mehrwert liegt sicherlich darin, Verbindungen zu den Netzwerkschulen aufzubauen sowie Schülerinnen und Schülern dieser Schulen, die den Weg zur Musikschule sonst nicht gefunden hätten, an das Unterrichtsangebot der Musikschule heranzuführen und damit ihre musikalische Bildung und Sozialkompetenz zu stärken.

Welchen Einfluss hat die intensivere Zusammenarbeit mit Schulen auf Ihre institutionelle Arbeit? Hat sich diesbezüglich etwas in Ihrem Haus verändert?

Die Wertschätzung der Musikschülerinnen und -schüler im Klassenverband der allgemein bildenden Schulen ist deutlich besser geworden. Lehrkräfte der allgemein bildenden Schulen und Musikschullehrkräfte begegnen sich auf Augenhöhe und entwickeln Verständnis füreinander. Terminabstimmungen sind leichter zu realisieren. Musikschülerinnen und -schüler werden verstärkt in den Schulen zur Umrahmung von Veranstaltungen herangezogen. Außerdem können wir eine positive Beeinflussung des Schulklimas an allgemein bildenden Schulen wahrnehmen.

Was brauchen Musikschulen aus Ihrer Sicht, um sich auch in Zukunft zu erhalten und für die Menschen ihrer Stadt/Region interessant zu sein?

Sie benötigen vor allem Kreativität, Flexibilität, Teamgeist, engagierte Partner und Träger, eine solide finanzielle Absicherung der Lehrkräfte sowie der Arbeit vor Ort.

Vielen Dank!