Sandra Werner
Kulturwandler
Sandra Werner

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Kulturzeit 7 – Eine SchülerverORTung

Kurzbeschreibung

Das Format „Kulturzeit 7 – Eine SchülerverORTung“ ist eine über ein Schuljahr verteilte Workshop- und Exkursionsreihe für die Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrgangs der Montessorischule Jena zu den kulturellen Bereichen Museum, Kunst, Theater, Musik und Literatur. Dabei starten jeweils die 7. Klassen im Herbst mit künstlerischen Workshops und Exkursionen, um die Jenaer Kulturinstitutionen innerhalb eines Kalenderjahres besser kennenzulernen.

Bundesland

Thüringen

Ort

Jena

Beteiligte Klassenstufen

7

Thema

Exkursionsreihe zu Jenaer Kulturinstitutionen

Format

im und außerhalb des Unterrichts

Beteiligte Schülerinnen und Schüler

pro Jahr ca. 40

Projektdauer

2012 – 2015

Durchführungsorte

In der Schule
im Museum und in der Stadt

Das Format "Kulturzeit 7 – Eine SchülerverORTung" ist eine von 2012 bis 2015 durchgeführte, über ein Schuljahr verteilte Workshop- und Exkursionsreihe für die Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrgangs der Montessorischule Jena zu den kulturellen Bereichen Museum, Kunst, Theater, Musik und Literatur. Dabei starten jeweils die 7. Klassen im Herbst mit künstlerischen Workshops und Exkursionen, um die Jenaer Kulturinstitutionen innerhalb eines Kalenderjahres besser kennenzulernen. In den Workshops haben die Jugendlichen die Möglichkeit, sich auf die einzelnen Bereiche einzustimmen, während sie in den Exkursionen kulturelle Einrichtungen, Akteurinnen und Akteure sowie eigene Gestaltungsmöglichkeiten kennenlernen und Einblicke in künstlerisches Arbeiten erhalten. Das daraus gewonnene Resümee der Schülerinnen und Schüler bildet die Grundlage für die Entwicklung eines eigenen kulturellen Projekts in der 8. Klasse.

Die "Kulturzeit" der 7. Klassenstufe stellt eine wichtige Basis für die anschließende Verstetigung der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur und eine Inspirationsquelle für die Schülerinnen und Schüler dar, um in der 8. Klasse im Rahmen der jährlichen Schulprojektwoche mit neuen kreativen Ideen anzuknüpfen. Dieses Konzept ist im Kulturfahrplan der Schule fest verankert und bildet einen wichtigen Eckpfeiler ihres kulturellen Profils.

Wie fing alles an?

September 2011

Ich bin seit Kurzem Kulturagentin für Jena. Beim ersten Betreten der Schule bleibt mein Blick an einem Baum hängen, an dem Zitate festgebunden sind: "Zu dem, der warten kann, kommt alles mit der Zeit." Ein Zitat aus Frankreich. Ich fotografiere es. Warum, weiß ich noch nicht.

Foto: Sandra Werner

Meine ersten Gespräche mit der Schulleiterin Regina Blume verlaufen sehr zügig. Sie weiß genau, was sie will, mit wem sie zusammenarbeiten möchte und welche künstlerischen Schwerpunkte sie dafür in Betracht zieht. Und sie hat sofort eine Idee für ein Startprojekt: eine Schreibwerkstatt in einer 7. Klasse mit der Autorin Ulrike Dreyheller.

Januar 2012

Die Schreibwerkstatt läuft sehr gut. Jetzt soll Schritt zwei folgen: die Erweiterung der kulturellen Arbeit in den beiden 7. Klassen mit der Künstlerin Gianna Hennig. Gianna ist Theaterpädagogin, Bildungsreferentin und Playing Artist. Sie arbeitet seit vielen Jahren eng mit der Schule zusammen und leitete hier bereits eine Reihe von Workshops und Theaterangeboten. Als Mitarbeiterin des benachbarten soziokulturellen Jugendbildungszentrums polaris war sie maßgeblich an der Konzeptentwicklung und am Projektmanagement im Bereich Schulentwicklung und Jugendsozialarbeit beteiligt und kennt die schulischen Strukturen vor Ort sehr gut. Gianna legt uns ein Konzept für ein Jahresformat vor. Es trägt den Titel "Kulturzeit", eine Workshop- und Exkursionsreihe, die sich jeweils über ein ganzes Schuljahr erstreckt. An diesem Format sollen cirka 45 Schülerinnen und Schüler des jeweiligen 7. Jahrgangs, Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jenaer Kulturinstitutionen sowie freie Kulturschaffende teilnehmen. Die Konzeption ist gut und überzeugend. Das könnte ein erster Projektantrag werden. Die Pakete sind geschnürt, jetzt müssen wir sie auf den Weg bringen.

April 2012

Nach einem längeren Aushandlungsprozess mit den Akteuren zu den Möglichkeiten und Grenzen des Modellprogramms ist es dann soweit: Der erste Antrag auf Kunstgeld, auf programmeigene Fördermittel, rollt auf die Startbahn. Ich versuche, möglichst viel mit der Schulleiterin, dem Kulturbeauftragten Herrn Förster, dem Lehrerteam der Klassen 7/8 und den Kulturpartnern zu sprechen, um "Kulturzeit 7" und die große Schulprojektwoche "Heldenwerkstatt" für die Klassenstufe 7 und 8 fristgerecht einzureichen. Dabei sind das gut durchdachte Konzept von Gianna und ihre Unterstützung sehr wertvoll. Die Kolleginnen und Kollegen wirken erleichtert. Die Konzepte stehen in Einklang mit der Schulplanung, und die nervenaufreibende Arbeit der letzten Monate trägt erste kleine Blüten.

Herbst 2012

"Kulturzeit 7" und "Heldenwerkstatt" sind bewilligt. Das neue Schuljahr beginnt mit einem kulturellen Feuerwerk in der jährlichen Schulprojektwoche: ein erster Erfolg. Im Herbst startet Gianna mit den beiden 7. Klassen in die "Kulturzeit 7". Vor ihnen liegen 13 spannende Termine voll Kunst und Kultur. Wie das wohl ankommt?

Was waren die Ziele des Formates?

In dem ergebnisoffenen Format "Kulturzeit 7" spielt der Explorationsgedanke in Verbindung mit einer deutlichen Schülerbeteiligung eine tragende Rolle. Es geht zunächst um eine erste Annäherung von Schülerinnen und Schülern an die kulturellen Angebote ihrer Stadt und um das Aufspüren innerer und äußerer Bilder sowie lebensnaher Zugänge der Jugendlichen zu den einzelnen kulturellen und künstlerischen Bereichen. Im Prozess entwickeln sich für alle Akteurinnen und Akteure kleine kulturelle Rendezvous, die dazu einladen, die eigenen Zugänge kennenzulernen und die einzelnen künstlerischen Aktionen und angelegten Pfade genau zu hinterfragen.

Wie wurde es umgesetzt?

Workshop "Museum": Jugendliche entwerfen ein Museum für die Hosentasche
Foto: Gianna Hennig

In der "Kulturzeit 7" werden Workshops in verschiedenen Kunstsparten angeboten, mit denen eine Exkursion in eine Kultureinrichtung verbunden ist und die im Anschluss durchgeführt wird. Hierbei werden die Wünsche der Jugendlichen berücksichtigt und optional verschiedene Angebote konzipiert. Das trifft insbesondere bei den Themenbereichen "Museum" und "Bildende Kunst" zu, in denen verschiedene Exkursionen möglich sind. Alle Exkursionen werden gemeinsam mit der Künstlerin Gianna Hennig, der Kulturagentin Sandra Werner, den Mitarbeitenden der kulturellen Einrichtungen, den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrerkräften entwickelt. Hierbei werden aktuelle Angebote und die Möglichkeiten der Kulturpartner mit den schulischen Prozessen und Interessen verknüpft. Die Kulturpartner werden inhaltlich und zeitlich im Vorfeld in das Vorhaben eingebunden, um eine für alle Beteiligten erfolgreiche Zusammenarbeit zu gewährleisten. Am Ende jeder Exkursion werden Ideen für kulturelle Vorhaben von den Schülerinnen und Schülern in einem Ideenspeicher gesammelt und aufgeschrieben.

Kunstworkshop in Anlehnung an den Künstler Slinkachu, britischer Streetart-Künstler und Fotograf. Er ist vor allem für seine "Little People" bekannt geworden
Foto: Gianna Hennig

Während des gesamten Prozesses erfolgt eine Dokumentation durch die Schülerinnen und Schüler. Die Form (Forschertagebuch, Aufzeichnungen, Ideenspeicher oder Fotos) wird am Anfang mit den Jugendlichen besprochen. Diese Dokumentation ist die Grundlage für die weitere inhaltliche Arbeit und Ausgestaltung der "Kulturzeit" in den kommenden Jahren und dient als schulinterne Dokumentation.

Welche Kooperationen wurden eingegangen?

Innerhalb des Formates "Kulturzeit" werden Jahr für Jahr neue und bewährte Formate in der Zusammenarbeit mit dem Theaterhaus Jena, den Einrichtungen von JenaKultur1, der Friedrich-Schiller-Universität sowie freien Kulturpartnern auf- und ausgebaut und in einer intensiven Auseinandersetzung mit den Jugendlichen beforscht.

Exkursion in das Phyletische Museum der Universität Jena
Foto: Sandra Werner

Durch die vielfältigen Aktivitäten werden bei den Jugendlichen spannende Berührungspunkte zu den Kulturinstitutionen geschaffen, und Neugier auf eigene Aktivitäten im kulturellen und künstlerischen Bereich wird geweckt. Dabei war beispielsweise der gelungene abendliche Besuch im Frühjahr 2014 im Theaterhaus Jena einer der Höhepunkte der jährlichen Exkursionsreihe. Der gemeinsame Besuch des aktuellen Jugendtheaterstückes "Heute wird gestorben" wurde im Vorfeld mit der Theaterpädagogin abgestimmt und durch eine Stückeinführung für die Jugendlichen ergänzt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion kannten die Theaterpädagogin Kerstin Lenhart bereits aus der Projektwoche im Herbst 2013, in der sie an der Schule einen Theaterworkshop für die 7. und 8. Klassenstufen durchführte. Eine Einführung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Theaterhauses gab den Jugendlichen Gelegenheit, sich mit dem Thema "Sterben" im Rahmen des Jugendtheaterstücks "Heute wird gestorben" auseinanderzusetzen. Eine Besonderheit war dabei, dass eine Schülerin aus der 7. Klasse selbst in dem Stück mitspielte.

Erstmals waren im Schuljahr 2013/2014 auch Kunstexkursionen durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kunstsammlung (JenaKultur) im Programm, die eine KunstTour durch die Innenstadt Jenas zu verschiedenen Kunstobjekten im öffentlichen Raum anboten. Diese wurde von den Jugendlichen sehr gut aufgenommen und soll in den kommenden Jahren fortgeführt werden.

KunstTour im Jenaer Stadtzentrum: Skulpturen der Hudson River Valley Series von Frank Stella auf dem Jenaer Ernst-Abbe-Platz
Fotos: Gianna Hennig

Kunst-Tour im Jenaer Stadtzentrum: Skulpturen der Hudson River Valley Series von Frank Stella auf dem Jenaer Ernst-Abbe-Platz
Fotos: Gianna Hennig

Der jährliche Besuch des Konzertformates "HörProbe" der Jenaer Philharmonie gehört ebenso zu den eindrücklichsten Erlebnissen für die Schülerinnen und Schüler. Zum einen ist es der Saal der Philharmonie, zum anderen das Erlebnis, die Musik von einem Orchester in großer Besetzung gespielt zu hören. Die ausgewählten, speziell auf Jugendliche zugeschnittenen Konzerte werden von einer Musikpädagogin begleitet. Hier wird den Jugendlichen deutlich, dass sie oft mehr mit klassischer Musik zu tun haben, als ihnen bis dahin bewusst war.

"HörProbe" mit Blick auf die Musikerinnen und Musiker der Jenaer Philharmonie
Foto: Gianna Hennig

Wie wirkt das Format in der Schule?

Im Laufe der "Kulturzeit 7" zeigte sich sehr deutlich, was sich bewährte und was noch einmal neu überdacht werden musste. In den regelmäßigen Auswertungsgesprächen mit der Künstlerin Gianna Hennig wurden die bisherigen Erfahrungen auf den Prüfstand gestellt und neue methodische Herangehensweisen entwickelt.

So wurde bereits im Prozess der ersten "Kulturzeit 7" 2012 deutlich, dass nachfolgende Projekte eine größere Verantwortung der Schülerinnen und Schüler sowie eine stärkere Schülerbeteiligung ermöglichen sollten. Der Austausch mit den Jugendlichen und ihr Wunsch, stärker in die Auswahl der Exkursionsorte einbezogen zu werden, führte unter anderem dazu, dass 2012 kurzfristig die Exkursion "Museum" und 2013 die Exkursion "Kunst" völlig neu konzipiert wurden. Dies galt auch für eine stärkere Mitbestimmung und Beteiligung der Schülerinnen und Schüler während der Konzeption der jährlichen Schulprojektwochen für die Klassenstufen 7 und 8. Zwei Beispiele sollen die Neukonzeptionen illustrieren:

Neukonzeption der Exkursion "Museum"

Bereits im ersten Programmjahr zeigte sich der Wunsch nach stärkerer Mitbestimmung der Schülerinnen und Schüler. Da der Kunstgeldantrag für dieses Projekt in sehr kurzer Zeit gestellt werden musste, blieb für eine Mitbestimmung der Jugendlichen im Vorfeld der Planungen kaum Zeit. Die Folge davon war, dass beim ersten Schnupperworkshop im Herbst, in dem Gianna Hennig den Schülerinnen und Schülern das Konzept vorstellte, diese den Exkursionsort STADTMUSEUM abwählten. Die Schülerinnen und Schüler kannten diesen Kulturort bereits aus den vorangegangenen Jahren und wollten für diese Exkursion ein anderes Museum besuchen. Sie wollten einen neuen Kulturort kennenlernen. Deshalb wurde sehr kurzfristig das Phyletische Museum der Uni Jena angefragt, das als fester Kooperationspartner der Schule den Bereich Museum in besonderer Weise verdeutlicht. In enger Abstimmung zwischen Künstlerin, Museumspädagogin, Kulturagentin und den Jugendlichen wurde kurzfristig ein neues Konzept für die Exkursionen der beiden 7. Klassen entwickelt, in dem Schülerinnen und Schüler eingeladen werden, in naturwissenschaftlicher Kulisse kleine literarische Kurzgeschichten zu den biologischen Exponaten zu schreiben.

Neukonzeption der Exkursion "Kunst" in die Kunstsammlung Jena

Im ersten Jahr besuchten die Schülerinnen und Schüler eine Ausstellung mit expressionistischen Werken des russisch-deutschen Malers Alexej von Jawlensky. Für manche Altersklassen ist es schwierig, sich so lange auf ein Bild in einem kleinen Raum zu konzentrieren. Einzelne Schüler fingen daher an, unruhig zu werden. Im zweiten Jahr wurde deshalb die Stadtralley "Kunst-Tour im öffentlichen Raum" ins Leben gerufen. Die Intention dafür kam von der Kultureinrichtung. Die Museumspädagogin Maren Heun arbeitete zu der Zeit mit zwei Studentinnen der Uni Jena (Kunstgeschichte) zusammen, die für die Kunstsammlung ein Konzept für eine "Kunstralley" in Jena entwickelten. Die Künstlerin des Formats, Gianna Hennig, fand diesen Ansatz sehr spannend und setzte sich daraufhin mit den beiden Kunststudentinnen zusammen, um mit ihnen diese Ralley vorzubereiten. Die leidenschaftlichen Führungen durch diese beiden jungen Studentinnen brachten sehr viel Dynamik in die Sache. Außerdem erwies sich der öffentliche Raum als äußerst geeignet für eine quirlige Jugendgruppe.

Die Auswertung der Projekte zeigt, wie wichtig eine gute Abstimmung und Rollenklärung zwischen allen Beteiligten für das Gelingen ist. Auch die Wertschätzung der Jugendlichen am Ende eines Projekts und die Präsentation vor den Eltern spielen eine entscheidende Rolle, ebenso wie die Jahr für Jahr erprobte Dokumentation des Prozesses in Form eines Kulturtagebuches.

Die Skizzenbücher werden sehr gerne von den Jugendlichen genutzt, um etwas reinzuschreiben oder reinzuzeichnen. Ich habe bemerkt, wie wichtig und heilig dieses Buch für sie geworden ist. Möglicherweise liegt es daran, dass nicht kontrolliert oder bewertet wird, was drinsteht. Wenn man fragt, haben sie einen auch manchmal reingucken lassen.
Als ich die Bücher beim Schnupperworkshop austeilte, habe ich zu ihnen gesagt: ,Das Buch ist allein für euch, für eure Gedanken und Ideen. Künstler und Künstlerinnen arbeiten auch so und manchmal sind auch schräge Gedanken dabei.
Sie nehmen sich in dem, was sie denken und tun, ernst. Sie beobachten sich selbst beispielsweise darin, was sie anspricht, berührt oder bewegt. Sie sammeln erst einmal, was ihnen so auffällt oder was ihnen in den Sinn kommt – nur für sich." Es ist für mich schön zu erleben, wie spielerisch leicht die Jugendlichen damit umgehen. Im Schulkontext wären manche Bemerkungen sicher frech oder anmaßend. Aber hier ist es erwünscht und konstruktiv, im Sinne von: Es kann der Anfang eines interessanten Themas oder einer guten kreativen Idee sein.
(Gianna Hennig)

Besonders erwähnenswert erscheint auch, dass die betreuenden Lehrerinnen im Laufe des Schuljahres einige Kulturzeitthemen aufgriffen und im Unterricht weiter vertieften:

Schön war es für mich, mit den Lehrerinnen zusammenzuarbeiten, die selbst Fächer wie Deutsch oder Darstellen und Gestalten in den 7. Klassen unterrichten. Sie haben sich gern anstecken lassen und die Themen im Unterricht kreativ weiterverarbeitet. Das erlebte ich mehrmals nach unseren Exkursionen, wie zum Beispiel beim Theaterstück ,Heute wird gestorben"; der Abend war richtig gelungen. Wir haben danach noch lange draußen gestanden und erzählt. Die Lehrerin Ulrike Hamann hat diesen Impuls beziehungsweise diese Kontakte gern aufgenommen, ist drangeblieben und organisiert nun selbst eigene Projekte mit dem Theaterhaus. Da sieht man, wie das weiterwächst.
(Gianna Hennig)

Die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer haben das Format von Anfang an mitgetragen und sehr unterstützt. Hier sind besonders die Schulleiterin, die Klassenlehrer, Deutschlehrer und der für die Stundenplanung verantwortliche Lehrer zu nennen. Besonders bei unvorhersehbaren Terminverschiebungen haben sie immer flexibel reagiert und nach Lösungen gesucht.

Gibt es weiterführende Formate?

Das Format "Kulturzeit 7 – Eine SchülerverORTung" hatte von Anfang an das Ziel, als Inspirationsquelle für nachfolgende Projekte zu fungieren. Das jährliche Resümee endet mit den Fragen an die Schülerinnen und Schüler: "Wie geht es weiter? Was reizt euch? Welche individuellen Vorhaben passen zu euch?" Diese Impulse und der Ideenpool, die während des Formats entstanden sind, werden in den darauffolgenden Kulturzeiten und der jährlichen Kunstprojektwoche der 7. und 8. Klassen zusammen mit Schülerinnen und Schülern, Kulturpartnern, Kulturagentin und den beteiligten Lehrkräften des Teams 7/8 weiterentwickelt.

Dieses Projektformat ist seit 2012 fester Bestandteil des Kulturfahrplans und des darin verankerten Konzeptes der "Kulturzeit": eine jahreslange Verstetigung der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur. Der jährliche Theaterbesuch in der Klassenstufe 8 ist fest etabliert, ebenso die aktuellen Ausstellungen und Aufführungen des Romantikerhauses, des Stadtmuseums und der Philharmonie. Hier profitieren wir durch den vorhandenen persönlichen Kontakt mit den Kulturpartnern. Wir sind davon überzeugt, dass diese Workshop- und Exkursionsreihe für die Jugendlichen eine wertvolle persönliche Inspirationsquelle darstellt, um in weiteren Kulturprojekten neue kreative Ideen umzusetzen.
(Regina Blume, Schulleiterin)

Januar 2015. Das Programm befindet sich bereits auf der Zielgeraden. Hinter uns liegen fast drei Jahre Erfahrungen mit dem Format "Kulturzeit 7". Aus den Blüten am Anfang sind mittlerweile schöne Früchte geworden. Und ich denke wieder an das Zitat, das mir am Anfang hier begegnete: "Zu dem der warten kann, kommt alles mit der Zeit."

1 Die Einrichtungen von JenaKultur sind: Ernst-Abbe-Bücherei, Jenaer Philharmonie, Kunstsammlung Jena, Stadtmuseum Jena, Musik- und Kunstschule, Romantikerhaus, Volkshochschule, Volksbad, Volkshaus, Villa Rosenthal, Jena Tourist-Information und Stadtteilzentrum LISA.