Mirtan Teichmüller
Schule im Museum – Museum in der Schule
Mirtan Teichmüller

Schule im Museum – Museum in der Schule

Kurzbeschreibung

„Schule im Museum" – ist ein genreübergreifendes Netzwerkprojekt der Konstanzer Kulturagentenschulen mit der Städtischen Wessenberg-Galerie und zwei Medienkünstlern. Einen museumspädagogischen Vormittag lang erleben Klassen eine Galerieausstellung bevor sie ihre Eindrücke der Kunstwerke in der Museumswerkstatt mit Farbe auf Papier bringen. Ihre Bilder werden dann fotografiert und diese Dateien in der Schule unter künstlerischer Anleitung mit dem Malprogramm „Paint“ kreativ bearbeitet. Gemälde des 19. Jahrhunderts geben Schülerinnen und Schülern den Impuls für eine „Produktionskette“ von deren Rezeption über die Malerei hin zur digitalen Kunst.

Bundesland

Baden-Württemberg

Ort

Konstanz

Beteiligte Klassenstufen

4 bis 10

Thema

Begegnung mit Kunst des 19. Jahrhunderts und neuen Medien

Sparten

Bildende Kunst

Format

Im Unterricht

Beteiligte Schülerinnen und Schüler

260 aus 10 Klassen

Projektdauer

jeweils 8 Unterrichtseinheiten im Zeitraum von ca. 4 Wochen

Durchführungsorte

In der Schule
im Museum und in der Stadt

Beteiligte Lehrkräfte

10 Lehrerinnen und Lehrer
3 Kulturbeauftragte
10

Das Schulnetzwerk Konstanz

Während die Geschwister-Scholl-Schule für ihre fast 1.600 Schülerinnen und Schüler alle drei Schularten und zahlreiche AG-Angebote in Sport, Wissenschaft und Kultur bereithält, bietet die Gebhardschule als Grund- und Gemeinschaftsschule neue Lernformen und einen festen Kulturnachmittag an. Mit ungefähr 600 Schülerinnen und Schülern ist sie die am schnellsten wachsende Schule der Region. Die im historischen Stadtkern gelegene Zoffinger Mädchenschule mit etwa 400 Schülerinnen hat eine lange Tradition. Sie ging aus einer Klosterschule hervor und konzentriert sich auf das Vermitteln sozialer Kompetenzen.

Eine Ortsbestimmung – der erste Projektantrag

Kurz nach Beginn des Kulturagentenprogramms kam es zu einem Austausch des Kulturagenten Mirtan Teichmüller mit Herrn Dr. Engelsing, Leiter der städtischen Museen, und Frau Dr. Stark, Leiterin der Städtischen Wessenberg-Galerie. Dabei kam zur Sprache, dass sich Schulen – trotz intensiver Bemühungen seitens der Museumsleitung – oftmals eher schwer für Ausflüge in die Galerie motivieren ließen. Um einen Anfang zu machen, einigte man sich zunächst auf ein einfaches Besuchsprogramm mit dem Titel "Schule im Museum" für Klassen, die am museumspädagogischen Angebot der Galerie teilnehmen wollen. Das Angebot fand freudigen Zuspruch. Die anschließende Befragung der Klassenlehrerinnen und -lehrer ergab, neben Hinweisen zur inhaltlichen Verbesserung, ein deutlich positives Feedback, sodass ein auf diesen Erfahrungen aufbauendes Folgeprojekt beschlossen wurde.

Neue Wege und neue Medien – das zweite Projekt

Um neue Anreize für einen Museumsbesuch zu geben, wurde in dem Projektantrag mit dem Titel "Schule im Museum – erprobte Verstetigung" auf Vorschlag des Kulturagenten eine mögliche Anbindung an Unterrichtsthemen integriert, über die sich die Klassenlehrerinnen und -lehrer mit den Museumspädagoginnen verständigen konnten. Dadurch kann ein Museumsbesuch auch über die künstlerische Rezeption und den Kunstgenuss hinaus ein Thema – wie beispielsweise eine Stilepoche – vertiefen. Auch der Galeriebesuch selbst kann das Format darstellen, wenn er etwa mit dem Englischunterricht verbunden wird und Bildbetrachtungen in englischer Sprache stattfinden.

Um bei dem Vorhaben auch die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen und das Projekt künstlerischer zu gestalten, konzipierte der Kulturagent mit dem Medienkünstler Emin Hasirci in Absprache mit den Schulen einen zweiten Projektabschnitt: "Museum in der Schule". Er sollte im Nachgang des Museumsbesuchs in den Schulen stattfinden und die Schülerschaft dazu befähigen, ihre "analogen" Erfahrungen aus der Galerie mit neuen Medien weiterzuverarbeiten. Auf Basis der im Museum gemalten Bilder sollten neue, virtuelle Werke entstehen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die neuen Medien im Alltag zwar omnipräsent sind, selten jedoch in einem künstlerischen Kontext genutzt werden. Mediennutzung stellt ein rasant wachsendes Vakuum dar, das viel Aufmerksamkeit und Zeit verdient, doch bei Kindern und Jugendlichen kaum als Medium künstlerischer Gestaltung bekannt ist. Das ist, als ob man mit dem Bleistift nur Schreiben lernen würde, aber nie Zeichnen.

Das Projekt wurde durch den zweiten Teil inhaltlich vielseitiger, aber auch komplexer. Dadurch entstand die Hoffnung, dass sich weitere Lehrkräfte finden würden, die nach innovativen Lernformen und Methoden suchen und den externen Lernort Museum intensiver und nachhaltiger nutzen wollten.

Drei Piloten – jede Schule findet eine Erprobungsklasse

Im Frühjahr 2014 begannen die ersten drei Schulen als "Piloten" mit je einer Klasse und einer Lehrkraft im Rahmen der Ausstellung von Ernst Kreidolf, dem Schöpfer zahlreicher Bilderbücher. Sie einigten sich mit den Museumspädagoginnen auf ein Thema. Franziska Elsässer, Lehrerin an der Gebhardschule, schilderte: "Wir haben uns getroffen und gemeinsam überlegt, welche Themen als Kurzreferat im Museum erarbeitet und vorgetragen werden könnten. In der Klasse lag ein Kinderbuch des Künstlers mit den Kunstwerken aus, damit etwas Neugier bei den Schülern verbreitet wurde. Sonst gab es keine Vorbereitung mit den Schülerinnen und Schülern. Das Projekt hat im Museum begonnen."

Die Klassen beschäftigen sich also in der Städtischen Wessenberg-Galerie – angeleitet von den zwei Museumspädagoginnen – zunächst zwei Schulstunden lang in einer Art museumspädagogischem "Unterricht" mit Kreidolf und dessen Tierbildern. Es gab Gruppenaufgaben, Bildbeschreibungen und anderes mehr. Nach einer Pause wechselten die Klassen für zwei weitere Schulstunden in die Museumswerkstatt, um von den Bildern und der Biografie des Malers angeregt, selbst künstlerisch produktiv zu werden. Dort entstanden zahlreiche farbenfrohe Raupen- und Schmetterlingsbilder.

Eine Woche später sahen dann alle beteiligten Schülerinnen und Schüler im PC-Raum der jeweiligen Schule ihre in der Werkstatt gemalten Bilder auf den Screens vor sich, die die Lehrkraft fotografiert und auf den Schulserver geladen hatte. Unter Anleitung eines Medienkünstlers aus Konstanz – das waren abwechselnd Emin Hasirci und der Fotograf Andreas Sauer – konnten sie nun im Rahmen von drei mal zwei Unterrichtseinheiten Grundlagen der Bildbearbeitung erlernen und ihre eigenen Bilddateien frei verändern. Das relativ leicht zu handhabende Gestaltungsprogramm "Paint" war auf allen Rechnern installiert. Die Künstler gaben zunächst einen fachlichen Input dazu und unterstützten die Schülerinnen und Schüler anschließend bei Fragen der Gestaltung. Die Ausgangsbilder veränderten sich nun, indem sie mit großer Freude und Ausdauer übermalt, getupfelt, verzerrt und gespiegelt oder fragmentiert, hier und da mit eigenen Texten ergänzt wurden. Schließlich wurde alles abgespeichert, damit die neuen Kunstwerke nicht verloren gingen.

Schüler bearbeiten ihre Bilder am Computer
Foto: Emin Hasirci

Das Projekt beschrieb also einen weiten Bogen von der Kunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts – darauf liegt der Schwerpunkt der Städtischen Wessenberg-Galerie – über handgemalte Schülerbilder, die wiederum in mediale Kunstwerke überführt wurden, um sie in der Schule als Ausdruck oder auf der Schulhomepage in einer virtuellen Galerie zu präsentieren. Aus dem Besuch der "Schule im Museum" könnte auf diese Weise ein "Museum in der Schule" werden, so das Gedankenspiel des Projektdesigns.

Die Idee der virtuellen Galerie ließ sich im Pilotdurchgang leider nicht realisieren, das Datenhandling bereitete zu viel Aufwand. Teilweise kam es zu Datenüberfrachtung, weil Schülerinnen und Schüler nicht nur ein Bild am PC erstellt hatten. Emin Hasirci kommentierte dies später: "Die Kinder waren locker bis sehr verkrampft, und man konnte deutliche Unterschiede erkennen. Während manche sich nicht sofort trauten, waren andere schon beim dritten Versuch. Allerdings konnten erstere durch gezielte Motivation und dem Zwischenstand der anderen zu mehr Skizzen angeregt werden." Insgesamt sammelten wir wertvolle Hinweise für die Weiterführung (beispielsweise: frühere Terminierung, geeignetere Ausstellungen, Verkürzung der Zeiten am PC auf zwei Termine), denn die Projektlaufzeit ermöglichte weitere sieben Besuche.

Die Einschätzungen der Schülerinnen und Schüler zum Museumsbesuch

Die Verweildauer im Museum von 9.00 bis ungefähr 12.30 Uhr trug sicher zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem externen Lernort bei. Viele der Kinder hatten bislang kaum ein Museum besucht, manche sogar aus Prinzip nicht, so wie Lizzy (14 Jahre): "Ich gehe niemals ins Museum." Niklas (12 Jahre) ergänzte: "Ich brauche Bewegung, Museum ist nichts für mich."

Bestimmt nahmen die Kinder und Jugendlichen über die Anwesenheit hinaus etwas aus dem Museum mit. Was aber war für sie anders als im Unterricht? Im Nachgang hat Projektpraktikantin Magdalena Breitenhuber daher alle am Projekt Beteiligten zu ihren Erfahrungen befragt. Die Antworten wurden dann von ihr und dem Kulturagenten Mirtan Teichmüller ausgewertet. Im Folgenden einige Antworten, die die wertschätzende Rückmeldung verdeutlichen: "Man hat den Künstler und seine Geschichte gleich in Verbindung mit den Bildern kennen gelernt." – "Unterricht im Museum ist besser." – "Ich habe gelernt, dass ich ein sehr geübtes Auge habe, mit dem ich auch Kleinigkeiten auf Bildern wahrnehme." – "Man konnte die Zeichenart wählen (Wachsmalkreide, Farbe), also so wie ein Künstler vorgeht." – "Man hatte mehr Platz zum Malen als im Unterricht."

Der Ansatz der beiden Museumspädagoginnen bestand nach eigenen Angaben darin, dass die Kinder in dem Projekt viel selbst entdecken sollten, um Subjektivität im Umgang mit Kunst zu entwickeln. Man versuchte, das Level der Kinder aufzugreifen, bei gleichzeitiger Offenheit gegenüber ihren individuellen Bedürfnissen und Zielen. Es ging ihnen um wertfreies Wiedergeben des Gesehenen durch die Kinder, nicht um pure Wissensvermittlung. Daher sollten auch nur höchstens fünf Bilder der Galerie besprochen werden, sodass die Kinder auch etwas mit nach Hause nehmen würden. Wie schwer es ist, das richtige Format zu finden und zu füllen, zeigt die Varianz bei den Antworten der Teilnehmenden auf die Frage, wie ihnen die museumspädagogische Gruppenarbeit gefallen habe? "Ich fand die Bilder langweilig, aber die Museumspädagoginnen haben gut mit uns gearbeitet." – "Die Aufgaben waren langweilig." – "Schade, dass wenig Zeit für die Details blieb, die Bilder wurden zu schnell abgehandelt."

Auf Unverständnis bei den meisten Schülerinnen und Schülern und manchen Lehrkräften stieß die Entscheidung der Museumspädagoginnen, nicht die ganze Ausstellung zu zeigen. Maxis Rückmeldung darf hier als repräsentativ gelten: "…außerdem haben wir immer nur das gleiche Bild angeschaut, ich hätte gerne mehr Bilder gesehen, mehr Zeit zum Malen gehabt und richtige Stühle." Dadurch, aber vielleicht auch aufgrund der Anbindung des Galeriebesuchs an den Unterricht, ergab sich leider eine recht niedrige Zustimmung von nur 33 Prozent, da viele den Besuch als etwas langweilig empfanden. Simon Keefer, Pilotlehrer der Geschwister-Scholl-Schule, schlug rückblickend vor: "Die Methode der Bildbegegnung im Museum sollte noch freiere Zugänge berücksichtigen wie Beobachtungsaufgaben, Rätsel, das ganze Museum erkunden." Dennoch sind die Schülerinnen und Schüler dem Format gegenüber nicht generell abgeneigt gewesen. Dies brachte Hanna (14 Jahre) zum Ausdruck: "Ich fand, das Projekt war eine gute Abwechslung zum Unterricht."

Viel eindeutiger war das positive Urteil der Schülerinnen und Schüler über das anschließende Malen in der Museumswerkstatt, das von 90 Prozent als schön, von 10 Prozent indifferent und von niemandem als nicht schön wahrgenommen wurde. Ob man dabei Kunst produziert habe, bezweifelten viele, sie schlossen sich der Meinung von Leon (12 Jahre) an: "Ernst Kreidolf war Kunst, ich habe einfach nur ein komisches Bild gemalt. Es war aber cool, dass man einfach rausmalen konnte, was man wollte." Mario (13 Jahre) ergänzte treffsicher: "Kunst ist das, was man für Kunst hält." Hier könnte man – so schlug es Florian Sachs, Pilotlehrer der Mädchenschule Zoffingen, vor – den Blick eher auf eine künstlerischere Begleitung der Malwerkstatt und auf mehr Farbvielfalt und Zeichentechniken zu lenken, um diese Arbeit auf eine qualitativ höhere Ebene zu führen.

Die Einschätzungen der Schülerinnen und Schüler zur kreativen Arbeit am PC

Der zweite Projektabschnitt fand mit 70 Prozent eine klare Akzeptanz bei den Schülerinnen und Schülern. Interessanten Einblick in ihre bisherige Mediennutzung ergab die Frage, ob sie das Computerprogramm vorher schon gekannt und damit gearbeitet hätten. Hier ein Querschnitt der Antworten:

Lisanne, Jeremy und Pia: "Nein, das war ganz neu für uns."
Joenna: "Ich habe es nicht gekannt, aber Emin hat es so erklärt, dass ich alles verstanden habe und gut damit arbeiten konnte."
Niklas: "Ich habe das Programm gekannt, aber davor nie genutzt."
Marvin: "Ich hatte es schon benutzt, kannte aber nur wenige Tools wie Airbrush."
Thomas: "Ich habe schon öfter damit gearbeitet."

Auch die allgemeine Nutzung des PCs wurde ergänzend abgefragt:

Arian Ar: "Ich benutze den Computer vor allem, um Musik zu hören, etwas auszudrucken oder natürlich zum Spielen."
Mario: "Ich nutze ihn zum Spielen oder aber auch, um etwas für die Schule zu machen."
Philipp und Lukas: "Am Computer nutze ich vor allem Skype, habe aber auch Paint schon ausprobiert und spiele natürlich auch viele Spiele."
Julia: "Ich benutze den PC vor allem für YouTube oder auch für Sachen für die Schule und habe einen PC und ein Handy."
Selina: "Wir haben einen Familien-PC und den nutze ich vor allem für die Schule und, um mit meinen Freunden zu chatten."
Leon: "Ich benutze den Computer fast nie, nur manchmal für Internetrecherche."
Lizzie: "Ich habe einen eigenen PC und nutze ihn vor allem zur Fotobearbeitung und natürlich zum Chatten."

Hier zeigte sich, dass die kreative Nutzung eines Computerprogramms für die meisten Schülerinnen und Schüler tatsächlich Neuland war. Ihre Ergebnisse beurteilten 66 Prozent positiv, 30 Prozent waren unsicher, wie ihre eigenen Bilder beurteilt würden. Man stellte den teilweise erst zwölf Jahre alten Schülerinnen und Schülern die Frage, ob sie bereits einmal am Computer Kunst gemacht hätten. Einige antworteten in bemerkenswerter Klarheit:

Felix: "Ja, weil jedes Bild, das du malst, Kunst ist."
Niklas: "Ja! Normalerweise benutzt man halt Holzstifte, am PC ist man nicht so oft künstlerisch, darum ist es etwas Besonderes, also Kunst."
Thomas: "Ja, natürlich ist das Kunst, Kunst ist alles, was einzigartig ist."
Joshua: "Ja, denn alles Malen ist Kunst, und jeder kann Künstler sein."
Jeremy: "Ich finde, es war nicht so Kunst. Kunst ist, wenn andere sagen, dass es Kunst ist."
Niclas: Ich finde, es war keine Kunst. Ernst Kreidolf, der von Hand gemalt hat, der hat Kunst gemacht. Es war nur eine Ausarbeitung von einem ganz normalen Bild."
Robert: "Ich finde, das war Kunst, weil es eine Weiterentwicklung von einem Bild war. Man musste den PC bedienen und kreativ sein. Übrigens habe ich drei PCs."

Vielleicht trifft auch die abschließende Meinung zur PC-Arbeit von Eda zu: "Ich finde, wir waren schon künstlerisch tätig, aber nur ein bisschen."

Die Einschätzungen der beteiligten Pädagoginnen und Künstler

Zum Abschluss des Projekts erklärten die Museumspädagoginnen Frau Leister und Frau Eichhorn: "Die Kinder haben eine neue Herangehensweise an Kunst gewonnen. Die Abstimmung zwischen den Lehrerinnen und Lehrern und uns war nicht immer leicht, denn die Anpassung an den Lehrplan macht nicht immer Sinn. Aber es war insgesamt ein spannendes Projekt und sehr wichtig, um die Kinder an Museum und Kunst heranzuführen."

Florian Sachs: "Für mich persönlich war es bereichernd und produktiv, mit Experten in unterschiedlichen Fachgebieten zusammenzuarbeiten und sich auszutauschen. Die Möglichkeit in einem Museum zu arbeiten, ist ungewöhnlich und hoffentlich motivierend für alle Beteiligten. Sie bietet einen anderen Zugang zu Kunst und neue Möglichkeiten des Lernens."

Franziska Elsässer: "Positiv ist auf jeden Fall das Ergebnis für die Schüler. Wirklich jeder kann zu tollen Ergebnissen kommen und der Einsatz von Computern ist sehr motivierend. Für viele war es auch das erste Mal, dass sie sich mit einem Künstler hinter dem Bild beschäftigt haben. Insofern denke ich, dass es eine große Bereicherung war."

Simon Keefer: "In allen Bereichen – Museum, Bildbetrachtung, Malerei, PC-Bearbeitung – wurden wichtige Grundlagen gelegt!"

Emin Hasirci: "Wir brauchen mehr solcher Projekte."

Einige der erhofften Ergebnisse konnten bereits bei den drei Pilotprojekten erreicht werden. So wurde der externe Lernort Museum für die Teilnehmer greifbarer, vertrauter und mit interaktiven Erlebnissen wie etwa dem Malen in der Werkstatt belegt. Die Anbindung des Museumsbesuchs an ein Unterrichtsthema kann gelingen, wenn die gefragten Inhalte mit den ausgestellten Werken und der Methodik in einen Zusammenhang gebracht werden. Dies kann bei kurzer Verweildauer im Museum jedoch überfrachtend wirken und sollte im Vorfeld im Hinblick auf das Thema und interaktive Methoden gut bedacht sein.

Die von einem Medienkünstler angeleitete Beschäftigung mit einem kreativen Computerprogramm um mediale Kunst zu machen, bereicherte die Teilnehmenden und den regulären Kunstunterricht nachweislich und führte das Museumserlebnis auf anderer Ebene weiter. Die Dimensionen der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen wurden dabei künstlerisch und doch sehr einfach erweitert. Die weitere Erprobung dieses vernetzten Formats könnte sich den offenen Fragen (Partizipation im Museum, Datenmenge, mediale Präsentation) widmen, um das Projekt in Richtung der Ursprungsideen weiterzuentwickeln.