Senator Ties Rabe
Kulturagenten als Experten an der Schnittstelle Kultur und Schule
Senator Ties Rabe

Kulturagenten als Experten an der Schnittstelle Kultur und Schule

Grußwort des Senators für Schule und Berufsbildung der Freien und Hansestadt Hamburg

Die kulturelle Bildung ist an Hamburgs allgemeinbildenden Schulen fest verankert. Alle Kinder und Jugendlichen haben einen individuellen Anspruch auf kulturelle Bildung in der Schule. Dazu leisten sowohl der Unterricht – insbesondere in den künstlerischen Fächern Bildende Kunst, Musik und Theater – als auch Arbeitsgemeinschaften und Projekte einen wichtigen Beitrag.

Das Modellprogramm "Kulturagenten für kreative Schulen" (2011–2015) gehört zu den großen und bedeutenden Programmen kultureller Bildung in Hamburg. Es richtet sich bewusst an Stadtteilschulen, denn sie zeichnen sich durch ihre Vielfalt aus – nicht nur in ihrer Schülerschaft, sondern auch in ihren pädagogischen Schwerpunkten. Durch die Teilnahme am Kulturagentenprogramm haben sich 24 Stadtteilschulen dazu entschlossen, gemeinsam mit acht Kulturagentinnen und Kulturagenten vielfältige, passgenaue und standortspezifische Angebote für mehr als 25.000 Schülerinnen und Schüler zu entwickeln.

In den vergangenen vier Jahren wurden an den Kulturagentenschulen eine Fülle von unterschiedlichsten Projekten durchgeführt und zahlreiche kulturelle Kooperationsformate entwickelt und erprobt. Schülerinnen und Schüler unterschiedlichster Herkunft wurden für den kulturellen Reichtum dieser Stadt begeistert. Sie wurden selbst zu Kreativen, brachten beeindruckende Produktionen auf die Bühne, stellten inspirierende Kunstwerke vor und konnten sogar in Wettbewerben mit ihren künstlerisch-kulturellen Beiträgen überzeugen. An den Schulen wurden durch das Programm Schulentwicklungsprozesse im Bereich künstlerisch-kultureller Bildung befördert und angestoßen.

Wichtige Voraussetzung war die engagierte Zusammenarbeit der Kulturagentinnen und Kulturagenten mit den jeweiligen Kulturbeauftragten, den Kulturteams, den Kollegien, den Schulleitungen und den Eltern. Aber auch die vielen unterschiedlichen Kulturschaffenden, die Künstlerinnen und Künstler genauso wie die Vertreterinnen und Vertreter von Kulturorganisationen leisteten einen bedeutenden Beitrag. Unterstützt und begleitet wurde die Arbeit aller Akteure zusätzlich durch das Landesbüro Hamburg, conecco UG – Management städtischer Kultur.

Aufgrund der positiven Erfahrungen im Modellprogramm, das zum Ende des Schuljahres 2014/15 nach vierjähriger Dauer ausläuft, will Hamburg die gelungene Kooperation mit der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Mercator fortsetzen. Ein vierjähriges Transferprogramm "Kulturagenten für kreative Schulen" soll sich mit Beginn des Schuljahres 2015/16 anschließen. So sollen die kulturelle Bildung an Schulen sowie das Feld von Kooperationen zwischen Schule und Kultur weiterentwickelt und dauerhaft gestärkt werden. Die bisherigen Schulen erhalten die Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit den Kulturagentinnen und Kulturagenten und die eingeleiteten Entwicklungen fortzusetzen und zu festigen. Darüber hinaus können aber auch neue Schulen ins Programm aufgenommen werden.

Hamburg schätzt die Arbeit der Kulturagentinnen und Kulturagenten sehr und hat den Wunsch, auch weiter mit ihnen zusammenzuarbeiten und ihre Erfahrung und Expertise möglichst vielen Schulen zugänglich zu machen. Die Kooperation mit einer Landesstelle, die alle Akteure im Programm unterstützt und begleitet, hat sich ebenfalls bewährt und soll fortgesetzt werden. Das Transferprogramm hat das Potenzial, einen Beitrag zur Weiterentwicklung Hamburgs als Kultur-Metropolregion zu leisten. Da die Kulturagentinnen und Kulturagenten durch die Vermittlung von Kulturschaffenden zugleich an der Schnittstelle Kultur/Schule sowie an der von Kultur/Schule/Wirtschaft arbeiten, sollen zukünftig möglichst auch diese Bereiche mitentwickelt werden. So kann das Programm dazu beitragen, den Arbeitsmarkt für Kulturschaffende zu erweitern und qualitativ zu entwickeln sowie den Nachwuchs im Kreativbereich zu fördern.

Ich möchte mich abschließend ausdrücklich für das große Engagement aller Beteiligten bedanken und meiner Hoffnung auf weitere gute Zusammenarbeit Ausdruck verleihen.

 

Foto: Johannes Arlt/Forum K&B