Heike Kortenkamp, Cornelia Kupferschmid, Leandro Kees
mapping museum // das lauschen der wände
Heike Kortenkamp, Cornelia Kupferschmid, Leandro Kees

mapping museum // das lauschen der wände

Kurzbeschreibung

75 Schülerinnen und Schüler des Münsteraner Schulnetzwerks begleiteten mit dem Performancekollektiv Fetter Fisch in Kooperation mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster mit dem Projekt: „mapping museum // das lauschen der wände“ die letzten Monate der Entstehung des Museumsneubaus bis zu seiner Eröffnung im September 2014. In Zusammenarbeit mit Video-, Sound-, Theater-, Tanz- und bildenden Künstlern untersuchte Fetter Fisch mit den Kindern den neu entstehenden Raum und ging dabei Fragen nach wie: Was ist das für ein Raum und was hat dieser Raum mit mir zu tun?

Ort

Münster

Beteiligte Klassenstufen

5

Thema

künstlerische und performative Forschung

Format

Projekttage

Beteiligte Schülerinnen und Schüler

75

Projektdauer

März-September 2014

Durchführungsorte

In der Schule
im Museum und in der Stadt

Beteiligte Lehrkräfte

Jährlich ca. 25
im Theater-Spielprojekt je 7
6

Worum ging es bei dem Projekt: "mapping museum // das lauschen der wände"?

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster war während einer Um- und Neubauphase von Juli 2012 bis zu seiner Wiedereröffnung im September 2014 für das Publikum geschlossen. Die Fertigstellung des vom Architektenteam Volker Staab entwickelten Neubaus und damit einhergehend die Neupräsentation der Sammlung bildeten eine historische Zäsur sowohl für das Museum als auch für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Münster.

Die zentrale architektonische Idee des Neubaus ist es, mit "Durchgängen" und "Durchblicken" das Museum mit der Stadt zu verweben. Dabei wurde versucht, die Schwelle vom öffentlichen Raum in den der Kunst möglichst niedrig zu halten, das Museum zu einem selbstverständlichen Teil der Stadt werden zu lassen und so dem Prinzip der "kulturellen Teilhabe" gerecht zu werden. Der Direktor des Museums, Dr. Hermann Arnhold, versteht "das junge Publikum als Teil der Zukunft dieses Hauses". Es geht ihm darum, "das Museum als Ort der Träume, der Inspiration, der Spiele zu begreifen und zu erleben und die Werke lebendig werden zu lassen".

Kinder der Geschwister-Scholl-Realschule mit einer bildenden Künstlerin auf Forschungsreise im LWL – Museum für Kunst und Kultur
Foto: Cornelia Kupferschmid

Im Rahmen des Projekts "mapping museum // das lauschen der wände" erforschte das Performancekollektiv Fetter Fisch gemeinsam mit 75 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 5 dreier Münsterscher Schulen mit performativen Mitteln während der letzten Bauphase bis zur Eröffnung den neu entstandenen Museumsraum1 . Die Jugendlichen wurden dabei zu Feld- und Atmosphärenforschern. Sie erkundeten und hinterfragten das Museum als Kunstinstitution. Ein weiteres Projektziel war es, Neugier für die Künste zu wecken, aber auch die selbstverständliche Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur zu ermöglichen. Das Projekt verstand sich als Anleitung zum demokratischen Miteinander, als wegweisend im Sinne eines partizipativen Kunstvermittlungsansatzes. Es trug damit dem gemeinsamen Ziel von Museum und Schulen Rechnung, künftig neue Wege der Kunstvermittlung zu beschreiten und neue Formate – auch mit Schülerinnen und Schülern – zu entwickeln.

Wie haben Sie das Projekt in Kooperation mit der Kulturagentin, der Schule und dem LWL-Museum entwickelt?

Im Spätsommer 2013 trat das Performancekollektiv Fetter Fisch an die Kulturagentin Yara Hackstein heran, um ihr "mapping museum // das lauschen der wände" vorzustellen. Sie war von der Idee spontan begeistert, ein Projekt mit dem in Münster bereits gut vernetzten freien Theater sowie einem bedeutenden Kunstforum der Region, dem LWL-Museum für Kunst und Kultur, durchzuführen. Das sollte den Start einer nachhaltigen Kooperation mit dem Museum und den drei Netzwerkschulen – der Geschwister-Scholl-Realschule, der Uppenbergschule sowie der Waldschule Münster – markieren.

Da die Projektidee bereits formuliert und beim Leiter des Kulturprogramms des Museums, Dr. Daniel Müller Hofstede, ebenfalls auf Anklang stieß, mussten nun noch die Schulleitungen sowie die Kontaktlehrerinnen vom partizipativen Kunstvermittlungsansatz sowie dem künstlerisch-pädagogischen Wert der Arbeit überzeugt werden. Das Konzept von Fetter Fisch sah folgende Inhalte vor: Mit Mitteln der performativen Feldforschung, des künstlerischen Mappings wurden sozial-räumliche Verhältnisse, Atmosphären und Architekturen erkundet. Nicht die Sammlung, die während der Umbauphase nur zu einem kleinen Teil zu sehen war, stand im Mittelpunkt der Betrachtung, sondern das Museum als "Aufbewahrungsort" für Kunst und als Dialograum insgesamt.

Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern führte das Kollektiv Interviews und Gespräche mit der Museumsleitung, dem Architektenteam, Kunsthistorikern, Politikerinnen und vielen anderen. Der neue Museumsraum wurde von den Forschenden in seiner Erscheinung tänzerisch, klanglich, theatral und performativ untersucht und kartografiert. Zwischenergebnisse der Experimente, Mappings und Labore wurden als Filmprojektionen, Live-Labore, Performance-Lectures und Ähnliches in einem weißen mobilen Kubus im öffentlichen Raum durch die Schülerinnen und Schülern sowie die Künstlerinnen und Künstlern präsentiert. Der Kubus wurde an wechselnden Orten in der Stadt aufgestellt, um die Arbeitsergebnisse des Mappings auch an der Peripherie der Stadt zu ermöglichen. Das Mapping des Museums (bestehend aus eingefangenen, protokollierten und dokumentierten Stimmen, Gedanken, Eindrücken, Geräuschen und Stimmungen) mündete in ein ganz eigenes Panorama des Ortes, das in Film, Skizzen, Texten und Tondokumenten – zunächst ergebnisoffen – künstlerisch übersetzt wurde: Angedacht waren beispielsweise ein Brettspiel, eine Installation, ein Film oder sogar die Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler an der Performance, die im Rahmen der Eröffnung des Museumsneubaus im September 2014 zur Uraufführung kam.

Welche Ziele haben Sie, die Schulen und das Museum jeweils mit dem Projekt verfolgt?

Allen drei schulischen Partnern ging es darum, nachhaltige Kooperationen mit Kulturinstitutionen aufzubauen. Die Geschwister-Scholl-Realschule stellte die Entwicklung von Projekten mit Kulturpartnern, in denen Schülerinnen und Schüler in außerschulischen Kontexten (Museum, Ateliers …) lernen, forschen und gestalten können, in den Vordergrund ihres Interesses. Die Waldschule Kinderhaus hat in ihrem Kulturfahrplan formuliert, dass die Schülerinnen und Schüler bis zur 10. Klasse verschiedene Kulturinstitutionen der Stadt kennengelernt haben sollten. Auch im Kulturfahrplan der Uppenbergschule ist die Kooperation mit Kulturinstitutionen als wesentliches Ziel verankert.

Da alle besonderen Wert auf partizipative Projekte legten, erschienen sowohl das Performancekollektiv Fetter Fisch als auch das Landesmuseum aufgrund des jeweiligen Vermittlungskonzepts als besonders geeignete Kooperationspartner:

Das LWL-Museum begreift sich als "Ort des sinnlichen Erlebens, des Austauschs über Kunst und Kultur und des lebenslangen Lernens. Die Kunstvermittlung ist dabei das Bindeglied zwischen den Ausstellungsinhalten und den Besucherinteressen."1 Das Performancekollektiv Fetter Fisch geht noch ein Stück weiter. Es hat Kunstvermittlung zu einem zentralen Instrument der eigenen ästhetischen sowie inhaltlichen Auseinandersetzung gemacht. Es sucht nach alters- und bildungsunabhängigen Ausdrucksformen. Abgestimmt auf das jeweilige Forschungsfeld stellt das Ensemble eigens Forschungsteams zusammen: Kunstschaffende aller Kunstsparten, spezielle Fachleute, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Kinder und Jugendliche. Durch künstlerische Aufarbeitung des im jeweiligen Feld erhobenen Materials entstehen ästhetische Produkte, die den Erfahrungsprozess und die Erkenntnisse widerspiegeln beziehungsweise weitere Erfahrungen ermöglichen. Die Arbeiten verstehen sich nicht als theatrale "Übersetzungen" von Literatur, sondern als direkt an der Alltagswelt orientierte Texturen. Den Schulen war es wichtig, den Schülerinnen und Schülern die einmalige Chance zu geben, den Entstehungsprozess eines Museums zu erleben. Der forschende Ansatz mit unterschiedlichen künstlerischen und performativen Mitteln ermöglichte ihnen ein hohes Maß an Mitgestaltung.

Wie wurde das Projekt konkret umgesetzt?

Das Projekt ist in drei Phasen entstanden. Zuerst begab sich das Performancekollektiv in eine Konzeptionsphase, in der Ideen, Herangehensweise und Strategien entwickelt wurden. Danach wurde in einer Explorationsphase mit den Kindern das Museum aus Sicht verschiedener Kunstdisziplinen (Bildende Kunst, Performance, Musik/Klang, Tanz/Choreografie, Fotografie, Theater und andere) erforscht. Schließlich wurde in der Produktionsphase ein Kurzfilm entwickelt, der sich auf die gesammelten Erfahrungen und Eindrücke (Formen, Inhalte, Kontexte und Akteure) bezog.

Konzeptionsphase: Das Kollektiv hat sich zweimal im Monat im Museum getroffen und folgende Leitfragen skizziert: Welche Erfahrungen sollen Schülerinnen und Schüler machen? Mit welchen Mitteln und Kulturpraktiken (Bildende Kunst, Tanz, Theater, Musik, Performance) sollen diese umgesetzt werden? Welche Forschungssettings können hierfür kreiert werden? Wie erforscht ein Klangkünstler einen Raum? Welchen Versuchsanordnungen möchte sie/er nachgehen? Welche choreografischen Fragen wirft ein White Cube – ein weißer Ausstellungsraum – auf? Wie möchte sich ein Tänzer in einem solchen Raum bewegen? Mit welchen Augen betrachtet eine Bildende Künstlerin die Architektur der Durch- und Übergänge, die Kunst in den Ausstellungsräumen und die Materialien? Oder die Fragen einer Dramaturgin: Wie inszeniert sich ein Museum für Kunst und Kultur? Welchen Kunstbegriff legt es mit der Architektur des White Cubes zugrunde? Welche Stimmungen oder Atmosphären löst der Raum aus? Und viele andere mehr.

Explorationsphase: In dieser Phase wurden die ausgewählten Ideen umgesetzt. Ziel war es, eine Exploration des Museums durchzuführen. An dieser Stelle seien einige konkrete Forschungssettings genannt:

Zunächst erforschten die Schülerinnen und Schüler den bekannten Raum, das Klassenzimmer. Sie maßen mit Schritten, Armlängen und Gegenständen den Raum aus, um so neue Bezüge zur Dimension des Raumes herzustellen; bekannte Kunstwerke aus dem Bereich der Bildenden Kunst wurden im Klassenzimmer rekonstruiert, indem mit Körpern im Raum gespielt wurde. Solche Übungen wurden später im Museum wiederholt. Sie stellten den eigenen Körper ins Verhältnis zum Raum – sie verschwanden in leere Schließfächer, legten sich über Raumteiler, schmiegten sich um Raumecken oder legten sich auf den Boden, wie es die Künstlerin Valie Export in ihren Arbeiten in den 1970er Jahren machte. Natürlich gehörte auch ein ausführlicher Rundgang unter kunstpädagogischer Leitung durch die Ausstellung zum Forschungsrepertoire. Zu einem späteren Zeitpunkt haben die Kinder Speed Interviews mit dem Museumspersonal durchgeführt. Sie interviewten sich gegenseitig und fragten unter anderem, wie sie selbst ein Museum gestalten, was sie in einem solchen Raum am liebsten machen würden, wenn alles erlaubt sei. Immer wieder wurde auch im Museum tänzerisch gearbeitet, die Kinder entwickelten eigene kurze Choreografien. Ein Sounddesigner untersuchte mit Stimme und Klang, wie der Raum klingt. An manchen Tagen, führten sie spontan Interviews mit Passanten auf der Straße durch. Sie befragten Passagiere auf Busfahrten ins Museum nach ihrer Meinung zum neuen Museum.

Die Schülerinnen und Schüler lernten, wie man künstlerisch dokumentiert und erinnert. Sie legten ästhetische Tagebücher an, in denen sie verschiedene Eindrücke und Gedanken in Texten und Skizzen festhielten. Sie wurden während der Arbeit gefilmt oder fotografiert, erlebten, dass Tanz nicht nur ein Ausdrucksmittel, sondern auch eine Form der Körpererinnerung ist.

Nach der dreimonatigen Forschungsphase wurden alle Ergebnisse in einem mobilen, weißen Kubus im Stadtteil-Kinderhaus ausgestellt. Dazu gehörten ein eigens hierfür konzipierter Tanzfilm, Fotos, die den gesamten Prozess dokumentierten, die ästhetischen Tagebücher und eine Soundinstallation. Durch die Ausstellung führte eine Museumspädagogin des LWL-Museum für Kunst und Kultur.

Produktionsphase: Auf der Grundlage aller Erfahrungen drehte das Team unter der Leitung des Künstlers Leandro Kees einen Film, der am Eröffnungswochenende im Museum der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Welche künstlerischen Mittel wurden eingesetzt?

Vom ersten Gedanken bis zur Abschlussfilmpräsentation haben wir in chronologischer Reihenfolge vor allem folgende Mittel eingesetzt:

Konzeptionelles Denken: Ein interdisziplinäres Konzept wurde entworfen, um verschiedene künstlerische Erfahrungen vor Ort zu ermöglichen. Theater/Tanz/Performance als Raumerkundung: Mit performativen Mitteln wurden verschiedene Räume erkundet. Mit Tanz und Bewegung wurde improvisiert, kleine Choreografien und szenische Episoden von Kindern gestaltet und aufgeführt.

Kinder der Waldschule erkunden mit ihrem Körper den Raum
Foto: Cornelia Kupferschmid

Bildende Kunst als Exploration: Durch Skizzen, Fotografien, Zeichnungen und Malereien mit unterschiedlichen Mitteln (von Schmutz bis Kreide) setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit den Dimensionen, Atmosphären, Stimmungen, Materialien, Sounds, Bedeutungen und Besonderheiten dieses konkreten Ortes auseinander.

Kinder der Waldschule entdecken die Kunst im LWL – Museum für Kunst und Kultur
Foto: Cornelia Kupferschmid

Klang als Raumerfahrung: Mit ihren Körpern (Händeklatschen, Stimme, Gummisohlenquietschen auf Granitboden und so weiter) stellten die Schülerinnen und Schüler Sounds her, die von einem Komponisten und Sounddesigner aufgenommen und bearbeitet wurden. Die Klangkompositionen flossen in das Video.

Filmische Darstellung als Endformat: Video als Medium der Abschlusspräsentation. Hierzu zählt auch Filmdramaturgie (Mischung von dokumentarischen, choreografischen und fiktionalen Prinzipien in einem Film) sowie Schnitt als Kompositionsmittel, um Text, Bild und körperliche Bewegungen in einen formalen und inhaltlichen Kontext zu bringen. Auch die Präsentation des Films im Museum kann als künstlerische Praxis betrachtet werden. Die Schülerinnen und Schüler erlebten, dass ihr Liveauftritt zur Abschlusspräsentation auf einem roten Teppich vor Publikum eine Inszenierung der Wertschätzung ist. Sie erhielten Applaus und die Würdigung der Museumsleitung für ihren Forschergeist und ihr Durchhaltevermögen.

Schüler der Waldschule im Dialog mit der Kamera
Foto: Cornelia Kupferschmid

Wie wurde das Projekt von den Schülerinnen und Schülern und den Schulen wahrgenommen? Hat sich ihr Verhältnis zu "ihrem" Museum verändert? Und wenn ja, inwiefern?

Direkt im Anschluss an das Projekt gab es ein ausführliches Gespräch mit Yara Hackstein, der projektbetreuenden Kulturagentin, dem Ansprechpartner des Museums und dem Performancekollektiv Fetter Fisch. Benannt wurden sowohl Schwierigkeiten, die sich im Projektverlauf gezeigt haben, als auch Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit. Interviews – sowohl mit den Schülerinnen und Schülern als auch den Schulleitungen sowie projektbegleitenden Lehrkräften – sollten Aufschluss über die Zufriedenheit der Kooperationspartner mit der Durchführung und den Ergebnissen des Projekts geben. Die größte Hürde, die es zu bewältigen galt, bestand in der Zusammenführung dreier komplett unterschiedlich arbeitender Systeme: ein Museum – ein kurz vor der Eröffnung sich im Ausnahmezustand befindlicher "Hochsicherheitstrakt"–, ein Performancekollektiv, das sich aus Künstlerinnen und Künstlern verschiedener Sparten zusammensetzt und unterschiedliche Zugänge an einen künstlerischen Forschungsprozess hat: Und nicht zuletzt die Schule, deren primäres Ziel darin besteht, klare Regeln zu setzen und Lerninhalte zu vermitteln, und die aus organisatorischen Gründen auf langfristige und verlässliche Planungen angewiesen ist.

Ohne die Unterstützung bei Vermittlung und Kommunikation zwischen Schule und Kultureinrichtungen durch die Kulturagentin sowie eine eigens für das Projekt engagierten Theaterpädagogin wäre ein Projekt dieser Größenordnung und in dieser Form nicht realisierbar gewesen.

Im Gespräch mit den beteiligten Schülerinnen und Schülern kam eine allgemeine Begeisterung der Kinder über die intensiven Arbeitsphasen (ganze Tage von acht Stunden) zum Ausdruck. Sie schwärmten von der intensiven Zusammenarbeit mit den Künstlerinnen und Künstlern der unterschiedlichen Kunstrichtungen und der Möglichkeit, an einem anderen Ort außerhalb der Schule zu forschen. Viele würden gern wieder ins Museum kommen, entweder um einzelne Kunstwerke zu sehen oder weil sie die Räume so schön fanden. Allerdings sei der Eintritt zu teuer.

Exemplarische Stimmen:

"Man kann an einen Ort gehen, wo man sonst nie die Chance hätte, hinzugehen."

"Hier machen das vielleicht manche nicht, dass sie so oft ins Museum gehen, und deshalb wollten sie, dass wir Kinder uns mehr dafür interessieren und dass wir dann vielleicht, wenn wir größer sind, öfters ins Museum gehen." – "Ist uns das gelungen?" – "Ja, sehr sogar."

"Wir hatten viel Spaß und haben Sachen gemacht, die wir noch nie gemacht haben."

"Manche haben mitbekommen, wie andere sind, persönlich."

Durch dieses Projekt erfuhren die Schülerinnen und Schüler eine besondere Wertschätzung und wurden zu Insidern des Museums.

Schüler der Waldschule im Dialog mit der Kunst
Foto: Cornelia Kupferschmid

Anschlussfähigkeit

Ein interdisziplinär-künstlerischer Ansatz, wie wir ihn mit "mapping museum // das lauschen der wände" vollzogen haben, stellt ein Vermittlungsformat dar, das für Schülerinnen und Schüler eine breite und innovative künstlerische Erfahrung ermöglicht. Eine potenzielle Fortsetzung ist von allen Beteiligten gewünscht, allerdings müssen in einem kontinuierlichen und transparenten Dialog zwischen allen Kooperationspartnern systembedingte Bedürfnisse und Voraussetzungen gut aufeinander abgestimmt werden. Für die Zusammenarbeit zwischen einem Museum, dessen Aufgabe es ist, Kunstwerke aufzubewahren und zu schützen, einer Schule, die eng an Raum, Zeit und Plan orientiert ist und Künstlerinnen und Künstlern ist ein eigens hierfür abgestelltes Management erforderlich, das sowohl eine Koordinierung als auch ggf. eine künstlerische Forschungs- und Reflexionsarbeit innerhalb dieser Systeme ermöglicht. Hilfreich wäre darüber hinaus eine benutzerfreundliche Webpage als Dokumentationsplattform, auf der sowohl Videos, Fotos als auch Texte bereitgestellt und so Inhalte, Ergebnisse und Termine des Projekts nach außen gespiegelt werden.