Senatorin Sandra Scheeres
Begegnung zwischen Kultureinrichtungen und Schulen
Senatorin Sandra Scheeres

Begegnung zwischen Kultureinrichtungen und Schulen

Grußwort der Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin

Das Kulturagentenprogramm sowie die Kulturagentinnen und Kulturagenten, die als Vermittler zwischen der Welt der Schule und der Welt der Künste agieren, haben in Berlin eine große, sehr positive öffentliche Resonanz erfahren. Vonseiten der Bildungsinstitutionen, der bezirklichen Verwaltungen und auch vonseiten der Kulturinstitutionen wurde das Programm als wichtiger und hilfreicher Impulsgeber wahrgenommen, das sich unterstützend auf die Weiterentwicklungen innerhalb der Schulen auswirkt und die Vernetzung der regionalen Bildungs- und Kulturnetzwerke erweitert hat. Der Großteil der 30 Berliner Schulen, die an dem Kulturagentenprogramm teilgenommen haben, möchte auch in Zukunft die Zusammenarbeit mit ihren Kulturagentinnen und Kulturagenten fortsetzen. Die Zielsetzung des Projekts, Kunst und Kultur zu einem festen Bestandteil des Alltags von Kindern zu machen, eröffnete den Schulen die Möglichkeit, künstlerisch-ästhetische Praxen strukturell und nachhaltig in ihrem Alltag zu verankern und langfristige Kooperationen zu verschiedenen Kulturinstitutionen und Kunstschaffenden aufzubauen.

Zu Beginn der Projektlaufzeit waren die Schulen aufgefordert, eine Bestandsaufnahme ihres kulturellen Angebots zu erstellen. Die daraus gezogenen Erkenntnisse konnten sie nutzen, um festzustellen, welche Strukturen bereits vorhanden waren und an welchen Stellen neue Strukturen geschaffen werden mussten. Bei der Begegnung zwischen den Kultureinrichtungen und den Schulen konnten sich die gegenseitigen Kompetenzen bereichern und vertrauensvolle und lang anhaltende Ebenen für eine nachhaltige Zusammenarbeit aufgebaut werden. Diese ermöglichten es den Schulen, gemeinsam mit den Kulturagentinnen und Kulturagenten sowie den kulturellen Institutionen effektiv daran zu arbeiten, ein fächerübergreifendes Angebot kultureller Bildung für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Die beteiligten Schulen haben auf ganz unterschiedliche Art und Weise Wege entwickelt, ihr kulturelles Angebot zu erweitern und qualitativ zu verbessern. Die Vielfalt der unterschiedlichen Entwicklungen entspricht dabei einem ganz eigenen Wert an sich. Darüber hinaus ist es vielen Schulen gelungen, kulturelle Bildung nicht länger nur als Arbeitsgebiet der Lehrkräfte künstlerischer Fächer zu verstehen, sondern das gesamte Kollegium einzubeziehen und dem Thema damit eine größere Wichtigkeit zu verleihen. Insgesamt ist durch die Projektvorbereitung, die Projektausführung und die Reflexion im Nachhinein viel wertvolles Wissen entstanden, das für die Weiterentwicklung der Schulen auch zukünftig genutzt werden kann. Die 30 teilnehmenden Berliner Schulen können darüber hinaus auf viele tolle und innovative Projekte kultureller Arbeit zurückblicken, die zur Schärfung ihrer Identität und ihres Profils beigetragen haben und aus denen viele gute und beständige Kooperationen hervorgegangen sind.

Einen besonderen Beitrag haben neben den Kulturagentinnen und Kulturagenten auch die für das Projekt benannten kulturbeauftragten Lehrerinnen und Lehrer geleistet. Als direkte Ansprechpartner für die Kulturagenten und als Mitglieder der Steuergruppen innerhalb der Schulen haben sie einen enorm wichtigen Beitrag zur Konzipierung der künstlerischen Projekte geleistet und die Initiativen in das Kollegium hineingetragen. Ihre Arbeit hat darauf hingewirkt, andere Lehrkräfte für die Mitwirkung im Kulturagentenprogramm zu motivieren und die neuen Entwicklungen strukturell in ihrer Schule zu verankern. Innerhalb der Schulen entstanden so neue Kommunikationswege und -weisen, die es ermöglichten, die schulischen Strukturen und die Stundenpläne so zu gestalten, dass Raum für künstlerische Begegnungen geschaffen werden konnte. Für diese wertvolle Arbeit möchte ich mich herzlich bedanken.

Der Erfolg des Kulturagentenprogramms in den letzten vier Jahren basiert maßgeblich auf einer erfolgreichen, effektiven und gut organisierten Zusammenarbeit aller Akteure. Die Schaffung einer zielführenden und systematischen Steuerung, Planung und Koordination zwischen den Beteiligten ist eine kostbare Errungenschaft, die auch zukünftig aufrechterhalten bleiben soll. Die teilnehmenden Berliner Schulen verdanken dem Kulturagentenprogramm langfristige Kooperationspartner sowie neue Ansätze und Impulse dahingehend, stärker mit Kulturinstitutionen sowie mit Künstlerinnen und Künstlern zusammenzuarbeiten und sich mit diesen zu vernetzen. Das Kulturagentenprogramm hat sich als eine verlässliche Vermittlung zwischen Kunst, Kultur und Schule erwiesen.

Ich bedanke mich bei der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Mercator, die das Programm gemeinsam konzipiert und zu großen Teilen auch finanziert haben. Das Kulturagentenprogramm war eine sehr mutige Vision mit einem gewaltigen Entwicklungs- und Gestaltungspotenzial und großer Bedeutung für künftige Entwürfe von der Rolle der Schule und der Kulturinstitution in einer sich rapide verändernden Gesellschaft. Und ich freue mich darüber, dass die Stiftungen angeboten haben, die Weiterführung der Arbeit des Kulturagentenprogramms als Länderprogramm für vier Jahre zu begleiten und finanziell zu unterstützen.

Es grüßt Sie herzlich,

Sandra Scheeres
Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin